Heute hat die IG Metall zu einer Demo vor den Werfttoren in Stralsund gerufen. Für mich als Gewerkschafterin war klar, dass ich da am Start bin. Die Werft in Stralsund gehört zu unserer Region wie die Ostsee. Wir wollen erneuerbare Energien ausbauen, Onshore wie Offshore, um die Energiewende zu vollziehen. Der Ausstieg aus der Kohle- und Atomenergie ist völlig richtig. Die Offshore-Windparks bauen, warten und betreuen sich aber nicht von alleine. Dazu benötigt es gut ausgebildete Arbeitskräfte. Genau diese gut ausgebildeten Fachkräfte haben wir in Stralsund – fair angestellt zu Tariflöhnen. Es kann weder in unserem Sinne, noch im Sinne der Umwelt sein, dass die Teile dafür irgendwo in Spanien oder Dubai produziert und dann in die Ostsee geschifft werden.
Für die aktuelle Situation der Werft können die Beschäftigten, die Arbeiter*innen in der Werft und den Zuliefererbetrieben, am wenigsten. Genau die sind aber wieder einmal die Leidtragenden. Genting hätte 600 Millionen Euro Förderung bekommen, um die Standorte zu sichern und die Expertise in der Region zu halten. Der milliardenschwere Besitzer wollte aber nicht 60 Millionen Euro Eigenanteil dazugeben, sondern hat stattdessen Insolvenz angemeldet und seine Mitarbeiter*innen im Stich gelassen. Ich bin froh, dass die Stadt Stralsund sich bereit erklärt hat die Grundstücke zu kaufen und es Interessenten gibt, die die Werft weiter betreiben wollen. Wir müssen von Landes- und Bundesseite unterstützen, um die Angestellten bis dahin in der Transfergesellschaft und damit die Expertise im Land zu halten. Wir müssen jetzt #gemeinsaMVoran gehen, Schulter an Schulter mit Gewerkschaften, Betriebsrat und der Politik auf allen Ebenen um den Menschen vor Ort eine sichere Perspektive zu bieten.